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Unsere Ziele

  • Landwirtschaftliche und gärtnerische Vielfalt zurück in unsere Kulturlandschaft bringen
  • Die daraus entstehenden Produkte bekannt manchen
  • Forschungsprojekte unterstützen und wissenschaftliche Arbeiten betreuen
  • Kulturhistorische Forschung und Dokumentation betreiben
  • Ein Internet-Bildarchiv erstellen
  • Öffentlichkeitsarbeit betreiben

 

Projekt Linsen

Ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit war und ist die Weiterentwicklung der Linsenanbautechnik. Immer mehr Linsen werden auf der Schwäbischen Alb, dem Albvorland und in ganz Baden-Württemberg angebaut. Aktuell werden diese drei Linsensorten von ingesamt etwa 100 Bauern (hauptsächlich von der Öko-Erzeugergemeinschaft „Alb-Leisa“) angebaut:

  1. Anicia, international als "Green French" bezeichnet. In Frankreich in der Umgebung von Le Puy besitzt sie als "Puy-Linse" eine geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.). Die Handelsbezeichnung von Lauteracher Alb-Feld-Früchte lautet "Dunkelgrün marmorierte Linse" unter der Marke Alb-Leisa.
  2. Späths Alblinse I 
  3. Späths Alblinse II

Doch es gibt noch einige Probleme beim Anbau. Um die Landwirte hierbei zu unterstützen, begleiten wir weitere Forschungsprojekte zum Linsenanbau an der Uni Hohenheim, der Uni Göttingen, der Hochschule Nürtingen-Geislingen, der Uni Kassel/Witzenhausen und das Schweizer Bundesamt Agroscope. Züchterisch arbeiten wir mit dem Keyserlink-Institut zusammen.

Hier erfasst eine Studentin der Uni Hohenheim den Ackerwildkraut-Bestand eines Linsenackers auf der Alb
Wann ist der optimale Dreschzeitpunkt? Untersuchungen im Linsenacker im Rahmen einer Diplomarbeit (Uni Hohenheim)
Parzellen mit Linsenpflanzen in Kleinhohenheim: Hier werden Linsenzählungen zur Erforschung verschiedenster Aussaatzeiten und Tests mit verschiedenen Stützpflanzen im Rahmen einer Doktorarbeit der Uni Hohenheim gemacht
Hier werden Erhebungen der Anzahl der notwendigen Stützpflanzen durch die HfWU Nürtingen durchgeführt. Diese Fachhochschule hat auch die Vermehrung der historischen Alblinsen wissenschaftlich begleitet

Projekt Ackerwildkräuter


Auf den Linsenfeldern wachsen besonders viele sog. „Unkräuter“. Auch das sind Kulturpflanzen unserer mehrtausendjährigen Ackerbaukultur. Sie sind Nutzpflanzen für viele Insekten, die wichtig für das ökologische Gleichgewicht auf unseren Äckern sind. Z.T. stehen diese „Unkräuter“ auf der Roten Liste und sind vom Aussterben bedroht. Zur Forschungsarbeit...

„Unkräuter“ im Linsenacker
Ein Linsenacker mit Wildblumen und -kräutern , die von Bienen als Pollenspender genutzt werden

Projekt Alb-Weizen

Typisch für den Schwäbischen Alb-Weizen sind die Grannen. Weizenzüchter Berthold Heyden (Keyserlink Institut) hat sich dieser Sorte angenommen und züchtet sie weiter. Angebaut der Weizen von Landwirt Jörg Holzschuh in Hausen ob Urspring, natürlich ökologisch. Aufgrund der guten Backeigenschaften, hat er den Weg in die Verarbeitung geschafft. Heiner Beck (Beckerei BeckaBeck, Böhringen) verarbeitet ihn zu herrlichen Broten und Weckla. 10 Cent pro Kilo Alb-Weizenmehl werden zur Erhaltung der regionalen und ökologischen Sortenzüchtung zurückgeführt.

Weizenzüchter Berthold Heyden mit dem begrannten Schwäbischen Alb-Weizen
Landwirt Jörg Holzschuh in einem Feld mit Schwäbischem Alb-Weizen
Heiner Beck (Bäckerei BeckaBeck) verarbeitet die Weizensorte zu Broten und Weckla

Projekt Genbänkle

In klassischen Genbanken, wie Gatersleben (DE) oder Wawilow (RU), werden die dort archivierten Sorten nur in bestimmten Zeitabständen zur Erhaltung der Keimfähigkeit ausgesät. Dadurch sind sie weder ihrer natürlichen Umwelt ausgesetzt, noch werden sie nach ihrer genauen Herkunft, ihren Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten näher beschrieben. Demgegenüber ist es das Ziel des Projekts „Genbänkle“, die Sorten durch Anbau und Nutzung an vielerlei Orten „lebendig“ zu erhalten und zu vermehren. Wir möchten die Erhalter und Retter solcher Kulturpflanzensorten in einer Internetdatenbank zusammenfassen. Das so entstehende Netzwerk ermöglicht den Zugang zu regionalem Saatgut und fördert dessen Austausch. Auf diesem Wege sollen zudem auch alte oder verschollene Sorten wieder aufgespürt und nutzbar gemacht werden. Zusätzlich zu den zentralen, großen Genbanken, können so viele kleine „Genbänkle“ in unseren Gärten und auf unseren Feldern entstehen. Mehr erfahren unter www.genbaenkle.de

Auf der Homepage findet man eine Liste von gewerblichen (und bald auch privaten) Saatgut- und Jungpflanzen-Anbietern. Eine Kartendarstellung dieser Anbieter ist ebenfalls möglich. So kann man sich Anbieter in seiner Region heraussuchen. Ein Terminkalender gibt Überblick über Aktivitäten, Märkte und Saatgutbörsen mit Schwerpunkt auf Baden- Württemberg. Man kann sich über aktuelle Themen und Buchtipps informieren, sich als Sortenretter melden oder in der umfangreichen Link-Liste stöbern.

Projekt Erhalt und Förderung der Nutzpflanzenvielfalt im Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Regionale Sorten haben interessante Potenziale für die ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung (siehe Beispiel Alb-Linsen), sind Teil des kulturhistorischen Erbes, enthalten heilsame Wirkstoffe, entsprechen den Wünschen vieler Verbraucher oder liefern wichtige genetische Ressourcen für die Anpassung an den Klimawandel.

Das Projekt hat folgende Ziele:

  1. einen ersten Überblick über vorhandene Initiativen und Strukturen zum Thema „Nutzpflanzenvielfalt / Alte Sorten“ auf der Schwäbischen Alb bzw. im Bereich des Biosphärengebiets zu gewinnen,
  2. vorhandene Ideen für Maßnahmen zu vertiefen und ggf. neue zu entwickeln,
  3. Sinn und Aufwand von Maßnahmen abzuwägen und zu bewerten (Machbarkeit prüfen!)
  4. eine sinnvolle Kombination erfolgversprechender Möglichkeiten aufzuzeigen und einen Fahrplan für das weitere Vorgehen zu entwickeln.

Ergebnisse zu diesem Projekt sind in der Untersuchung von ÖKONSULT zu finden: Erhalt und Förderung der Nutzpflanzenvielfalt im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.