Ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit war und ist die Weiterentwicklung der Linsenanbautechnik. Immer mehr Linsen werden auf der Schwäbischen Alb, dem Albvorland und in ganz Baden-Württemberg angebaut. Aktuell werden diese drei Linsensorten von ingesamt etwa 100 Bauern (hauptsächlich von der Öko-Erzeugergemeinschaft „Alb-Leisa“) angebaut:
Doch es gibt noch einige Probleme beim Anbau. Um die Landwirte hierbei zu unterstützen, begleiten wir weitere Forschungsprojekte zum Linsenanbau an der Uni Hohenheim, der Uni Göttingen, der Hochschule Nürtingen-Geislingen, der Uni Kassel/Witzenhausen und das Schweizer Bundesamt Agroscope. Züchterisch arbeiten wir mit dem Keyserlink-Institut zusammen.
Auf den Linsenfeldern wachsen besonders viele sog. „Unkräuter“. Auch das sind Kulturpflanzen unserer mehrtausendjährigen Ackerbaukultur. Sie sind Nutzpflanzen für viele Insekten, die wichtig für das ökologische Gleichgewicht auf unseren Äckern sind. Z.T. stehen diese „Unkräuter“ auf der Roten Liste und sind vom Aussterben bedroht. Zur Forschungsarbeit...
Typisch für den Schwäbischen Alb-Weizen sind die Grannen. Weizenzüchter Berthold Heyden (Keyserlink Institut) hat sich dieser Sorte angenommen und züchtet sie weiter. Angebaut der Weizen von Landwirt Jörg Holzschuh in Hausen ob Urspring, natürlich ökologisch. Aufgrund der guten Backeigenschaften, hat er den Weg in die Verarbeitung geschafft. Heiner Beck (Beckerei BeckaBeck, Böhringen) verarbeitet ihn zu herrlichen Broten und Weckla. 10 Cent pro Kilo Alb-Weizenmehl werden zur Erhaltung der regionalen und ökologischen Sortenzüchtung zurückgeführt.
In klassischen Genbanken, wie Gatersleben (DE) oder Wawilow (RU), werden die dort archivierten Sorten nur in bestimmten Zeitabständen zur Erhaltung der Keimfähigkeit ausgesät. Dadurch sind sie weder ihrer natürlichen Umwelt ausgesetzt, noch werden sie nach ihrer genauen Herkunft, ihren Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten näher beschrieben. Demgegenüber ist es das Ziel des Projekts „Genbänkle“, die Sorten durch Anbau und Nutzung an vielerlei Orten „lebendig“ zu erhalten und zu vermehren. Wir möchten die Erhalter und Retter solcher Kulturpflanzensorten in einer Internetdatenbank zusammenfassen. Das so entstehende Netzwerk ermöglicht den Zugang zu regionalem Saatgut und fördert dessen Austausch. Auf diesem Wege sollen zudem auch alte oder verschollene Sorten wieder aufgespürt und nutzbar gemacht werden. Zusätzlich zu den zentralen, großen Genbanken, können so viele kleine „Genbänkle“ in unseren Gärten und auf unseren Feldern entstehen. Mehr erfahren unter www.genbaenkle.de
Auf der Homepage findet man eine Liste von gewerblichen (und bald auch privaten) Saatgut- und Jungpflanzen-Anbietern. Eine Kartendarstellung dieser Anbieter ist ebenfalls möglich. So kann man sich Anbieter in seiner Region heraussuchen. Ein Terminkalender gibt Überblick über Aktivitäten, Märkte und Saatgutbörsen mit Schwerpunkt auf Baden- Württemberg. Man kann sich über aktuelle Themen und Buchtipps informieren, sich als Sortenretter melden oder in der umfangreichen Link-Liste stöbern.
Regionale Sorten haben interessante Potenziale für die ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung (siehe Beispiel Alb-Linsen), sind Teil des kulturhistorischen Erbes, enthalten heilsame Wirkstoffe, entsprechen den Wünschen vieler Verbraucher oder liefern wichtige genetische Ressourcen für die Anpassung an den Klimawandel.
Das Projekt hat folgende Ziele:
Ergebnisse zu diesem Projekt sind in der Untersuchung von ÖKONSULT zu finden: Erhalt und Förderung der Nutzpflanzenvielfalt im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.